Kraftmultiplikator: Warum GNSS-Netzwerke in der Baubranche immer beliebter werden
Autorin: David Rowlett
John Hugerich erinnert sich noch an Zeiten, in denen, ausgehend von einer Basisstation, für jede Haldenberechnung und jede Hochwasserkalkulation ein lokales Netzwerk eingerichtet wurde. Der Prozess war eintönig und langwierig, und der Projektmanager von Hugerich Construction mit Sitz in New Jersey, USA, wünschte sich oft eine einfachere Möglichkeit, um den Job zu erledigen.
Das war vor zwei Jahren. Heute verlässt sich Hugerich bei Aufgaben, für die RTK-Korrekturen notwendig sind, fast ausschließlich auf das HxGN SmartNet Netzwerk.
„Damit hat man alle Korrekturdaten und alle Staatsebenenkoordinaten zur Hand. Das erleichtert einem das Leben ungemein“, erklärt er. „Allein die Tatsache, dass man die Möglichkeit hat, zum Einsatzort zu kommen und sich für die Angebotserstellung rasch ein Bild vom Haldenvolumen machen oder bestehende Höhendaten überprüfen kann, ist eine große Hilfe bei der Teilnahme an Ausschreibungen und beim pünktlichen und budgettreuen Abschluss von Aufträgen.“
Hugerich steht damit nicht alleine da. Mit zunehmendem Streben von Bauunternehmen nach mehr Effizienz und Produktivität ersetzen auch immer mehr Firmen einen Teil ihrer Basisstationen durch Netzwerkabonnements – und ernten die Früchte dieses Ansatzes.
Mehr Zugänglichkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz
Im Vermessungswesen werden GNSS-Netzwerke schon seit langem eingesetzt, um Zeit und Geld zu sparen, aber auch potenzielle Fehlerquellen zu beseitigen. Anstatt zwei GPS-Empfänger (eine Basis- und eine Roverstation), eine Menge Akkus und Kabel, zwei Funkmodems, ein Stativ und einen Lotstab mit transportieren und für jedes Projekt eine eigene lokale Basisstation einrichten zu müssen, können die Nutzer eines Netzwerks einfach einen GPS- oder GNSS-Empfänger (Rover) mit Modem oder Mobiltelefon mitführen und mit dieser Ausrüstung schnell auf ein Netzwerk permanenter Referenzstationen zugreifen. Die kombinierten Daten aus diesen permanenten Stationen werden zur Erstellung von RTK-Korrekturen verwendet und liefern eine genaue Positionierung auf deutlich größeren Distanzen als normalerweise möglich.
Die Verwendung eines Netzwerks spart Zeit, da hier die Einrichtung der gesonderten Basisstationen entfällt. Außerdem spielt das Risiko eines Ausfalls der Steuerung aufgrund beschädigter oder entwendeter Basisstationen keine Rolle. Darüber hinaus kommt es nicht zu Fehlern durch unsachgemäße Aufstellung oder Austausch der Basisstation, sollte im Projektverlauf etwas dagegenstoßen oder sie umkippen. Für Bauunternehmen bietet es die Möglichkeit, einen Projektstandort im Zuge einer Ausschreibung zu besichtigen, während sich etwa die Basisstation der Firma anderswo befindet, dort rasch Höhen- und Mengendaten überprüfen und somit entsprechende Gewinnmargen zu erhalten.
Früher war der Zugang zu einem zuverlässigen, präzisen Netzwerk auf der Baustelle keine Selbstverständlichkeit. Bauunternehmen, die mit GNSS arbeiteten, waren fast immer darauf angewiesen, ihre eigenen lokalen Basisstationen einzurichten, um eine entsprechende Genauigkeit zu gewährleisten. In den letzten Jahren wurde seitens der Netzwerke jedoch massiv in Technologien investiert, bei gleichzeitigem Ausbau der Servicekapazitäten. Dies hat dazu geführt, dass die Netzwerke für Bauunternehmen, die Ihre Produktivität steigern wollten, zu einer attraktiven Alternative wurden.
HxGN SmartNet in Nordamerika beispielsweise, welches bei vielen Bauunternehmen und Vermessungsingenieuren als zuverlässigstes RTK-Korrekturnetzwerk gilt, hat allein in den letzten zwei Jahren eine Reihe von Support-Tools und Hunderte neuer Referenzstationen hinzugefügt. Nunmehr verfügt das Netzwerk über mehr als 1300 Standorte mit GNSS-Korrekturdatenabdeckung sowohl auf reiner GPS- als auch auf GPS/GLONASS-Basis für 44 Bundesstaaten und acht kanadische Provinzen. Und es erweitert sich rasch.
Die erhöhte Verfügbarkeit in Verbindung mit den Vorteilen der Netzwerknutzung hat zu Rekordzahlen bei den Ausschreibungsteilnahmen durch Bauunternehmen geführt. Die Zahl der Bauunternehmen mit HxGN SmartNet Abonnement konnte in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 verdoppelt werden. Diese Zahlen werden im Jahre 2017 voraussichtlich noch ansteigen.
Für die meisten Bauunternehmen kommt es hauptsächlich auf die Einfachheit und Geschwindigkeit des Netzwerks an. „Ich kann einem meiner Mitarbeiter einfach einen Empfänger in die Hand drücken, ihn kurz einweisen und kann dann wieder ins Büro zurückgehen“, so Hugerich. „Sobald der Kollege vor Ort ist und mir seine Koordinaten durchgibt, kann ich diese aus der Ferne abgleichen, um sicherzustellen, dass alle von denselben Koordinaten ausgehen und alles nach Plan verläuft. Benutzerfreundlichkeit ist wirklich sehr wichtig.“
Dieser Ansicht ist auch Micah Sawyer von Chase Excavating aus Maine, USA. Er stellt fest, dass der Absteckprozess in seiner Firma durch die Verwendung von HxGN SmartNet optimiert werden konnte. „Es ist schnell und einfach und lässt uns bei unseren Einsätzen produktiver werden“, erklärt er.
Partnerschaftsansatz sichert den Erfolg
Fortschritte bei der Art und Weise, wie Netzwerke in den Dienst der Baubranche gestellt werden können, tragen auch zu den steigenden Netzwerk-Abozahlen bei. Beispielsweise werden für die meisten Endbearbeitungsschritte mit Maschinensteuerung nach wie vor Basisstationen benötigt, um die vertikale Genauigkeit sicherzustellen. Jedoch wurde in HxGN SmartNet vor kurzem eine praktische Stationslizenzoption eingeführt, mit der Bauunternehmen eine projektbezogene Einzellizenz für mehrere Rover und Maschinen erwerben können. Bei jeder Stationslizenz arbeitet der Dienst eng mit dem Bauunternehmen zusammen, um die Netzwerkdichte zu erhöhen und somit die von der Maschinensteuerung benötigten Genauigkeiten zu erzielen. Die Einsparungen, die dadurch erzielt werden, dass keine Basisstation mit Verstärkern erworben werden muss, liefert einen erheblichen Vorteil. Je größer das Projekt, desto größer der Zugewinn an Effizienz.
Insgesamt bringen die Vorteile eines Netzwerkabonnements in Kombination mit der Qualität des Dienstes mehr Zuversicht und eine breitere Anwendung durch Bauunternehmen mit sich. „Die gestiegene Effizienz durch die Nutzung eines Netzwerks macht dies zum logischen nächsten Schritt am Bau“, so Sawyer.
Eine Version dieser Geschichte wurde erstmals im xyHt beschrieben. www.xyht.com